Kontrollierter Drogenkonsum

Beim Colombipark soll ein kontrollierter Drogenkonsumraum entstehen, wo Abhängige ihre mitgebrachten Rauschmittel nehmen können.

Bild: Achim Keller

Wenn der Gemeinderat am 16. Mai zustimmt und auch das Sozialministerium die Pläne gutheißt, wird Freiburg im Zuge der Umgestaltung des Colombiparks auch einen Drogenkonsumraum bekommen. Der Kontaktladen für Drogenabhängige in der Rosastraße 13 könnte im Herbst umgebaut und der darin geplante Drogenkonsumraum im Januar 2024 eröffnet werden. 

Obwohl Freiburg weniger Einwohner hat als Karlsruhe oder Mannheim, gibt es hier vergleichsweise viele Drogentote, steht die Stadt in der Statistik gleich hinter Stuttgart. Mit dem Drogenkonsumraum will man auch die Drogenszene im Colombipark in den Griff bekommen.   

In den Drogenkonsumräumen können volljährige Drogenabhängige ihre selbst mitgebrachten Rauschmittel verwenden.  Das Umfeld soll  sauber gehalten und medizinisch überwacht werden, so soll auch schnell auf Überdosierungen oder Notfälle reagiert werden können. Außerdem sollen hier Beratungsgespräche und Ausstiegshilfen angeboten werden.

Das Beispiel Karlsruhe zeigt, dass durch den dortigen Drogenkonsumraum zwischen 2019 und 2021 fünf Drogennotfälle, die möglicherweise zum Tod geführt hätten, vermieden werden konnten. Wichtig ist, dass die Räume zentral liegen und gut erreichbar für Drogenabhängige sind, weshalb sie nah am Treffpunkt der Szene liegen sollten – was mit dem Colombipark gewährleistet wäre.

Der bisherige Kontaktladen, der dafür umgebaut werden soll, wird von der Drogenhilfe der AWO betreut, die auch für den Drogenkonsumraum verantwortlich sein wird. Darüber hinaus wird die Einrichtung von einer sogenannten Steuerungsgruppe überwacht, die sich aus Polizei, Staatsanwaltschaft, Amt für öffentliche Ordnung und Amt für Soziales zusammen setzt.