Seit Juni hat die Zähringer Gärtnerei Hügin, die für ihre Stauden bekannt war, nach 35 Jahren geschlossen. Das 5500 Quadratmeter große Areal weckt Begehrlichkeiten. Langfristig könnten hier Sportanlagen entstehen, die Alemannia Zähringen hat Bedarf angemeldet. Die Stadtverwaltung erwägt hier nun inzwischen einen Standort für Flüchtlinge, aber eine Initiative möchte das Gelände pachten und als grüne Oase in der Stadt für Menschen, Tiere und Pflanzen erhalten.
Zum 1. Januar 2023 wird das Gelände in den Besitz der Stadt Freiburg übergehen. Bereits im vergangenen Frühjahr hat sich eine Initiative aus ehemaligen Kunden und ehemaligen Mitarbeiterinnen der Gärtnerei gebildet, die das Kleinod so natürlich wie möglich erhalten möchten. „Es geht uns um den Boden, das Land“, betont die Gärtnerin und Heilpraktikerin Elisabeth Lerner von der Initiative. Sie befürchtet, dass wenn die Bagger kommen, alles weg ist. Außerdem wären die großen Gewächshäuser unwiederbringlich verloren. Die Idee der Initiative Grüner Schatz für Freiburg, zu deren Kernteam neben Elisabeth Lerner auch die Gartenbauingenieurin Jutta Eble und der Architekt Michael Frick gehören: Einen grünen Ruheort zu schaffen, der Erholung und Lebensqualität für Menschen bietet und Lebensraum für Tiere wie die Mauereidechsen und viele Pflanzen.
Elisabeth Lerner sieht natürlich die Notwendigkeit, Flüchtlingen eine Unterkunft zu bieten, gerade prüft die Stadtverwaltung 20 Standorte. Doch ist sie dagegen, dass hier auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Container aufgestellt werden. „Dann wäre hier alles schnell zerstört.“ Als Zwischenlösung denkbar hält sie aber die Möglichkeit, das bestehende Wohnhaus, das zum Ende des Jahres ebenfalls geräumt wird, für Flüchtlinge zu nutzen.
Weitere Infos zur Initiative:
www.gruenerschatzfuerfreiburg.de
