„Zusammen können wir es schaffen“

Andrea und Dr. Kambiz Dibah sind stolz, trotz Inflation und hoher Energiekosten ihre Preise halten zu können. Sie feiern dieses Jahr das 20-jährige Bestehen ihrer Praxis. Ihr soziales Konzept gibt es von Anfang an und nicht erst als Reaktion auf die Krise.

Andrea und Kambiz Dibah (Foto: Achim Keller)
Andrea und Kambiz Dibah (Foto: Achim Keller)

Die Familie Dibah hat ihren Sommerurlaub in den USA verbracht. So kann Dr. Kambiz Dibah auf Nachfrage einen Vergleich ziehen: „Es ist schon toll, was für einen Sozialstaat wir hier in Deutschland haben. In den USA mag zwar die Freiheit des Einzelnen größer sein. Aber eine solche Grundabsicherung wie bei uns gibt es dort nicht.  Nicht einmal im Gesundheitswesen. Wer kein Geld hat, wird nicht behandelt.“ Angesichts des neuen Entlastungspakets der Bundesregierung hat Dr. Dibah eine verblüffend klare These: „Wenn es nötig ist, so viele Menschen in ihrer Existenz zu stützen, dann heißt das doch, dass ihnen für ihre Arbeit zu wenig gezahlt wird.“

Und dies nicht erst seit heute, ist Dr. Dibah überzeugt. „Jahrzehntelang hat die deutsche Wirtschaft geboomt und dabei große Gewinne gemacht. Diese Gewinne hatten aber auch mit dem Niedriglohnsektor zu tun, in dem viele Leute arbeiten. Und dann hat man vergessen, von den Gewinnen auch an diejenigen etwas auszuzahlen, die diese Gewinne mit ihrer Arbeit ermöglicht haben. Nur deshalb gibt es heute so viele Haushalte, die angesichts der Energiekrise nun die Hilfe des Staates benötigen“, so Dr. Dibah. „Es ist zwar prima, dass der Staat hier hilft. Besser wäre es aber, wenn das gar nicht nötig wäre, weil die Leute mehr für ihre Arbeit verdienen.“ Für Dr. Dibah ist das einfach eine Frage der Solidarität. Eine solche sollte nicht erst in Notlagen wie dem Ukraine-Krieg greifen. Deshalb hat Dr. Dibah bereits vor 20 Jahren sein soziales Konzept ins Leben gerufen, das ihm den Namen Robin Tooth einbrachte. Dieses Konzept ist somit keine Reaktion auf eine momentane Krise, sondern bestand längst davor. Dennoch hilft es den Leuten gerade heute umso mehr. Denn trotz der hohen Energiepreise und der allgemeinen Inflation kann Dr. Dibah seine Preise halten.

Aber das bedeutet auch viel Anstrengung. Denn aufgrund der Inflation geht es natürlich nicht wie von Zauberhand, die Preise halten zu können. „Wir müssen schon mehr Zeit und viel Engagement aufwenden, damit dies möglich ist. Zum Glück haben wir vorausschauend bei unseren Einkäufen agiert. Daher sind unsere Lagerbestände gut befüllt und wir sind nicht gezwungen, höhere Preise an unsere Patienten weiter zu geben. Wir können dies durch unseren Mehreinsatz ausgleichen“, so Dr. Dibah. Und das sei in dieser Zeit selbstverständlich. „Es geht darum, die Preisspirale zu durchbrechen. Man muss nicht unbedingt daran teilnehmen, sondern kann auch solidarisch agieren.“ Denn Dr. Dibah schaut auf jene Menschen, die sonst abgehängt werden.  Er zählt auf, was da alles zusammenkommt: „Wenn Haushalte sowieso schon knapp dran waren, dann aber aufgrund von Corona nur Kurzarbeitergeld bezahlt wurde, ist das schon schlimm genug. Wenn dann aber gleichzeitig auch eine Inflation herrscht und die Kosten für Heizen und Mobilität ernorm zunehmen, können viele Haushalte das gar nicht mehr auffangen.“ 

Am 6.Mai 2022 feierte das Zahnarztehepaar Andrea und Kambiz Dibah das 20-jährige Bestehen ihrer Praxis in Freiburg. Das Ehepaar hatte schon bei der Eröffnung ihrer Praxis das Ziel, die Basisleistungen im Rahmen dessen anbieten zu können, was die Kassen bezahlen. So verlangt man in der Dibah-Praxis beispielsweise für Zahnreinigung, Wurzelbehandlung und Kunststoff-Füllungen keine Zuzahlung. Als dies gut gelang, kam vor zehn Jahren der nächste Schritt: Das Ehepaar Dibah hat für ihr soziales Konzept eine hauseigene Kalkulation aufgestellt, nach der es in der Regel gelingt, die Kosten für ein Implantat bei ca. 990 Euro anzusetzen (Einzelzahnversorgung auf ein Implantat okklusal verschraubt aus NEM ,CoCrMo-Legierung und vollständig Keramik verblendet.) Hiervon wird dann jeweils noch der Zuschuss, abgezogen den die Kassen übernehmen, und der je nach Situation verschieden hoch ausfällt. „Momentan liegt der gesetzliche Festzuschuss in der Regel zwischen 336,50* Euro bis zu 973,06* Euro. Das bedeutet, dass der Eigenanteil für den Patienten in der Regel zwischen ca. 25,94* Euro und ca. 662,50* Euro liegen kann“, erklärt Dr. Dibah. (Die Zahlenangaben richten sich nach aktuellen Punktwerten der Krankenkassen und weichen in der Regel nur geringfügig ab).

Neben der Firma “Camlog“ hat er auch die weltweit renommierte Firma “Straumann” (mit Hauptsitz in Freiburg) sowie „Nobel Biocare“ als Partner gewonnen, deren Implantate bester Güte er verarbeitet. Der Ritterschlag für Robin Tooth! 

Schlanke Strukturen, geschickter Einkauf des hochwertigen Materials und ambitionierte Mitarbeiter sind die Basis seines Konzeptes.„Es ist schon ein Angriff auf unsere ganze Gesellschaft, was da passiert. Wir können die Folgekosten ja noch gar nicht einschätzen, zum Beispiel auf dem Ernährungssektor, durch den Ausfall der Kornkammer Ukraine. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass es unser aller Anstrengungen bedarf, um das zu meistern. Ich glaube aber, dass wir auch das stemmen.“ 

Seinen Teil an Solidarität will und kann Dr. Dibah weiterhin leisten. Er sieht auch gute Chancen durch die Digitalisierung in seiner Branche, dass die Preise purzeln. „Man muss die Preise einfach transparent weitergeben. Die Digitalisierung ermöglicht die individuelle Herstellung zu einem bezahlbaren Preis“, hofft Dr. Dibah. Er sieht die Zukunft in 3D-Druckern, die festsitzende Prothesen so herstellen können, wie es ein Mensch von Hand kaum könnte. „Wenn man sich beispielsweise heute die Arbeiten der Fräszentren anschaut, ist das unglaublich, was da an Qualität, an Präzision und an Individualisierung möglich ist“, erklärt Dr. Kambiz Dibah. Das führt dann zu einer äußerst effektiven Zusammenarbeit im digitalem Work Flow mit weiterhin der handwerklichen Kunst in den Zahnlabors. „Das macht einen froh“, so Dr. Dibah

Die Solidarität ist das zentrale Thema bei Dr. Dibah. Und das Ehepaar Andrea und Kambiz Dibah macht auch klar: „Wenn ich ein Luxusambiente schaffen will, mit goldenen Türklinken und Marmorböden, dann kann mein Konzept nicht klappen. Am Ende des Tages zahlt jemand den Luxus – das sind die Patienten.“ Dies genau will er nicht. Er will jenen Patienten ein Angebot machen können, die gerade in der Krise noch knapper dran sind als es ohnehin schon der Fall war.  

Die Umstände und Folgen des Krieges zeigen  nach Ansicht von Dr. Dibah umso mehr, dass es sozialer Konzepte bedarf. „Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn die Einkommen gleich bleiben und die Kosten immer weiter steigen, dann sinkt natürlich die Kaufkraft. Für die notwendigen Dinge bleibt also weniger Geld übrig. Wir können schon mit Stolz sagen, dass wir unsere Kosten halten können und daher auch unsere Preise stabil halten können. Das geht nicht ohne Mehraufwand, es geht nicht von alleine. Aber es geht! Das ist wichtig für diejenigen, die sich sonst die nötige Versorgung nicht leisten könnten.“

Andrea und Kambi Diva mit ihrem Team (Fotos: Achim Keller)

Eingespieltes Team seit Jahren: Zahnärzte Andrea Dibah (zweite von links) und Kambiz Dibah mit ihren Zahnarzthelferinnen

„Die Situation dieses Krieges haben wir uns alle nicht ausgesucht. Dass die Ukraine jetzt so bombardiert wird und Millionen Menschen auf der Flucht sind, hat man nicht für möglich gehalten. Das hat uns überrascht, aber auch zusammen geführt. Wir haben gemerkt: Wir müssen für unsere Grundrechte kämpfen. Nichts ist von Dauer und die Demokratie  nicht selbstverständlich“, sagt Dr. Kambiz Dibah. 

Vom Familienurlaub in den USA hat er allerdings noch ein paar Erinnerungen mitgebracht, die ihn nachdenklich stimmen. „Da hält  ein Truckfahrer vor einem Diner, um etwas zu essen. Er lässt den Motor seines Trucks laufen, während er eine Stunde lang im Diner einen Imbiss zu sich nimmt. Nur damit er es dann schön kühl hat, wenn er weiterfährt“, erzählt Dr. Dibah.  „Ich bin eigentlich Optimist. Aber wenn das so weitergeht, dann habe ich meine Zweifel. Wir sollten einfach weniger eigennützig sein. Nur zusammen können die großen Probleme dann noch bewältigt werden.“ 

Zahnärzte Andrea Dibah und Kambiz Dibah,
Tel.: +49 (761) 35594
mail@zahnarztpraxis-dibah.de
www.robin-tooth.de