Das Flair der Habsburgerstraße, Interview mit Ingo Lange und Felix Mayer

Die Freiburger Anwaltskanzlei Brunner-Lange wird im Frühjahr 2022 von der Innenstadt nach Herdern umziehen. In der Habsburgerstraße haben die Anwälte für sich und ihre Angestellten die Räume für das passende Arbeitsklima gefunden.

Ingo Lange und Felix Mayer von LANGE BRUNNER Rechtsanwälte Freiburg (Foto: Achim Keller)
Ingo Lange und Felix Mayer von LANGE BRUNNER Rechtsanwälte Freiburg (Foto: Achim Keller)

Kommendes Frühjahr wird die Anwaltskanzlei  Lange-Brunner, deren Schwerpunkte Bau- und Architektenrecht, Gesellschaftsrecht sowie  Arbeitsrecht ist, von der Kaiser-Joseph-Straße in die Habsburgerstraße umziehen. Ein Gespräch mit zwei Anwälten der Kanzlei, Dr. Ingo Lange und Felix Mayer, über die Vorzüge der Lage in Herdern, über Digitalisierungsprozesse und elektronische Akten sowie über den gesellschaftlichen Zeitgeist,  bei dem Geldverdienen Sinn machen und die Arbeit in ein Gesamtkonzept passen müssen.

Herr Lange, Sie wohnen nicht nur in Herdern sondern sind auch im Vorstand des Bürgervereins. Was sind die Beweggründe für Ihr Engagement?

Ingo Lange: Ich bin seit rund zehn Jahren Schatzmeister im Bürgerverein und ungefähr seit 20 Jahren Mitglied. Wir alle, die sich im Bürgerverein engagieren, wollen das Beste für den Stadtteil, in dem wir wohnen, erreichen, auch gegenüber der Stadtverwaltung. Insbesondere wenn gebaut und verdichtet wird oder wenn es um Verkehr geht, wird der Bürgerverein aktiv. Beispielsweise auch beim Thema der Parkraumbewirtschaftung. Wir haben im allgemeinen eine gute Verständigung mit der Stadt, aber es gibt natürlich auch immer wieder Dinge, die uns nicht gefallen, wenn zum Beispiel Bäume gefällt werden oder wenn kleine Häuschen verkauft werden, um große hinzustellen. Wir haben teilweise auch Leerstände in den Häusern und Wohnungen, die dann an Investoren verkauft werden, die aber dort selbst nicht einziehen.  So etwas beklagen wir. Großes Thema bei uns ist auch, und da wissen wir noch keine richtige Lösung, wie wir genug Grün- und Sportflächen für Jugendliche bieten können. Da gibt es in Herdern nicht genug.

Dabei ist Herdern inzwischen einer der kinderreichsten Stadtteile in Freiburg…

Ingo Lange: Ja, auf unserer jüngsten Hauptversammlung sagte unser Vorsitzender Christian Ledinger, wir seien der dritt kinderreichste Stadtteil in Freiburg. Oftmals findet ja jetzt auch ein Generationenwechsel in den Häusern und Wohnungen statt. Das fällt beispielsweise im Bereich Sonnhalde auf, wo Grundstücke bebaut werden, auf denen früher nur ein Wohnhaus stand.  

Herr Mayer, Sie wohnen nicht in Herdern, obwohl ihre Kinder hier zur Schule gehen?

Felix Mayer: Wir haben lange Zeit in Herdern gewohnt und würden uns auch gerne wieder dorthin orientieren, gerade weil unsere Kinder da auch zur Schule gehen. 

Sie stehen nun mit Ihrer Kanzlei vor einem Umzug. Bislang haben Sie Ihren Sitz in der Kaiser-Joseph-Straße im Commerzbankgebäude, jetzt wollen Sie in die Habsburgerstraße umziehen.  

Felix Mayer: Unsere bisherige Vermieterin, die Commerzbank, benötigt die Räumlichkeiten, deshalb  haben wir uns entschieden, uns auf die Suche nach neuen Räumen zu machen.

Gab es für Sie mögliche Alternativen zu dem künftigen Firmensitz, dem Eckgebäude des Gisinger-Areals in der Habsburgerstraße?

Ingo Lange (Foto: Achim Keller)
Ingo Lange (Foto: Achim Keller)

Ingo Lange: Die Innenstadtlage bisher ist natürlich super, aber künftig wohne ich dann sozusagen um die Ecke. Und wir sind auch künftig sehr schnell bei den Gerichten, was wichtig ist, damit nicht so viel Zeit verloren geht. Wir hatten aber auch Alternativen im Auge, einmal im Bahnhofsbereich und zum anderen im Güterbahnhofareal. Aber die Büro-Zuschnitte waren für uns nicht geeignet, wir brauchen kleinere Räume.

Felix Mayer: Was zudem ausschlaggebend war, dass man in der Habsburgerstraße einen sehr urbanen, aber auch sehr persönlichen Stadtteil um sich herum hat. Wir haben dort Balkone, was auch mehr Lebensqualität bedeutet und arbeiten attraktiver macht. Außerdem hat man in Herdern im Vergleich zur Innenstadt nicht im gleichen Maße mit Parkplatzproblemen zu kämpfen. Dort war man auf öffentliche Parkgaragen angewiesen, in der Habsburgerstraße können wir eigene Parkplätze bieten.  

Ich höre heraus, dass Sie großen Wert auf Life-Work-Balance für sich und Ihre Angestellten legen?

Felix Mayer (Foto: Achim Keller)
Felix Mayer (Foto: Achim Keller)

Felix Mayer: Man muss sich ja vergegenwärtigen, dass  man den größten Anteil der Zeit, zumindest während des Berufslebens, auf der Arbeit verbringt. Deshalb möchten wir auch Räumlichkeiten haben, zu denen man gerne geht. Das ist mittlerweile nicht nur Zeitgeist, vielmehr hat es sich ja auch gesellschaftlich so entwickelt, dass die Menschen nicht nur arbeiten, um Geld zu verdienen, sondern sie wollen einen weitergehenden Sinn damit verbinden. Das muss in das Gesamtkonzept des Lebens passen. Diesen Gedanken muss man mit aufnehmen, sonst findet man keine vernünftigen Mitarbeitende mehr.  

Ingo Lange: Das haben wir auch bei den Angeboten in der Bahnhofsachse gesehen. Die Lage dort bietet natürlich nicht das gleiche Flair, wie der Blick in der Habsburgerstraße auf grüne Bäume. Das hat da schon eine andere, viel angenehmere Atmosphäre. 

Den Umzug eines Anwaltskanzlei stellt man sich sehr aufwändig vor. Wird das eine große Akten- und Ordnerschlepperei?

Ingo Lange: Als wir damals vor rund 15 Jahren von der Haid in das Commerzbankgebäude gezogen sind, da gab es wirklich Aktenberge. Jetzt haben wir aber umgestellt auf die elektronische Akte. Wir sind auch derzeit dabei Akten zu scannen und die Papierakten schon vor dem Umzug zu entsorgen. Idealerweise wäre der Umzug dann später nur noch mit ein paar Möbeln und den Laptops zu machen. 

Foto: Gisinger Immobilien GmbH, Visualisierung Haus 1A
Foto: Gisinger Immobilien GmbH, Visualisierung Haus 1A

Kann man sich das dann auch so vorstellen, dass es bei Gericht keine Aktenstapel mehr gibt, sondern der Richter mit Tablet oder Laptop da sitzt?

Felix Mayer: Wir haben den Digitalisierungsprozess bei uns schon vor drei Jahren begonnen und im Prinzip auch abgeschlossen. Was uns in den Pandemiezeiten auch einen eindeutigen Vorteil verschafft hat. Aber es gibt natürlich bei Verfahren, die schon lange laufen, auch noch Papierakten, die nebenher geführt werden. Aber im Grunde sind die Weichen gestellt, dass künftig digital gearbeitet wird.

Ingo Lange: Wir haben jetzt sogar schon erste Videoverhandlungen vor Gericht. Dann müssen wir nicht mehr nach Mannheim oder Wuppertal fahren, sondern werden per Bildschirm zugeschaltet.

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