Bauen mit Zukunft

Wie das QNG-Siegel, KfW-Förderung und Sonder-AfA Investitionen attraktiv machen.

bild: adobe stock

Im Immobiliensektor zählen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit heute mehr denn je. Wer neu baut oder investiert, kann von gezielten Förderprogrammen profitieren – vorausgesetzt, er kennt die Bedingungen.

Mit dem bundesweit etablierten Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) ist eine klare Orientierung geschaffen worden: Es bescheinigt Gebäuden eine ganzheitliche Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch, sozial. Für Bauherren und Investoren ist das Siegel aber nicht nur ein Imagegewinn, sondern oft Voraussetzung für attraktive öffentliche Förderungen.

Denn wer das QNG-Siegel anstrebt, qualifiziert sich gleichzeitig für die KfW-Förderprogramme, insbesondere für das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN). Dort winken zinsgünstige Kredite mit langen Laufzeiten – ein wichtiger finanzieller Hebel angesichts gestiegener Baupreise und Zinsen. Voraussetzung ist unter anderem ein Effizienzhaus-Standard 40 sowie der Verzicht auf fossile Energieträger. Ohne QNG gibt es meist nur Basisförderungen – mit Siegel steigen die Förderstufen deutlich.

Ein zusätzlicher Anreiz für Kapitalanleger ist die Sonderabschreibung nach §7b EStG, die im Rahmen der Mietwohnungsförderung wieder aktiviert wurde. Wer förderfähigen Wohnraum schafft – zum Beispiel in einem QNG-zertifizierten Neubau –, kann bis zu 5 Prozent jährlich über vier Jahre zusätzlich zur regulären linearen Abschreibung geltend machen. 

Kritiker bemängeln zwar den hohen bürokratischen Aufwand, insbesondere bei der Zertifizierung durch akkreditierte Nachhaltigkeitsauditoren. Doch für viele Bauträger und Investoren überwiegt der Nutzen: Wer heute nachhaltig und effizient baut, spart nicht nur bei Betriebskosten, sondern sichert sich auch Zugang zu einem wachsenden Markt mit langfristiger Werthaltigkeit.

Wer sich im aktuellen Wohnungsbauklima behaupten will, sollte die Kombination aus QNG-Zertifizierung, KfW-Förderung und steuerlichen Vorteilen aktiv nutzen. Gerade im Mietwohnungsbau bieten sich hier finanzielle Spielräume – für zukunftssicheres Bauen, das sich rechnet.

Regionale Fördermöglichkeiten in Freiburg

1. Freiburger Bodenfonds:

Die Stadt Freiburg verfolgt eine aktive Bodenpolitik. Über den kommunalen Bodenfonds werden Grundstücke gezielt für den sozialen Wohnungsbau, Genossenschaften und gemeinwohlorientierte Bauträger bereitgestellt – bevorzugt im Erbbaurecht. Konzeptvergabe statt Höchstpreisverfahren ist dabei die Regel.

2. Landeswohnraumförderung Baden-Württemberg:

In Freiburg kann über das baden-württembergische Förderprogramm für Mietwohnungsbau zusätzlich profitiert werden:

– Zinsverbilligte Darlehen

– Tilgungszuschüsse bis 35 %

– Förderzuschläge für Barrierefreiheit, Familienwohnungen oder Passivhausstandard

– Kumulierung mit Bundesförderungen (z. B. KfW) möglich

Antragstellung erfolgt über die L-Bank in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung.

3. Freiburger Klimaschutzförderung:

Für energieeffizientes Bauen und Sanieren vergibt die Stadt zusätzliche Zuschüsse für Solaranlagen, Wärmepumpen und energetische Standards – auch ergänzend zu QNG-/KfW-Vorhaben. Ansprechpartner ist das Umweltschutzamt der Stadt Freiburg.

4. Freiburger Wohnraumstrategie 2030:

Im Rahmen des Programms „Wohnen für Alle“ werden innovative Wohnprojekte bevorzugt unterstützt – etwa durch Flächenvergabe, Beratungsangebote und erleichterte Planungsverfahren. Ziel ist die Förderung bezahlbaren, nachhaltigen und gemischt genutzten Wohnraums. ak