Eine Ausstellung als Zeitreise in die Welt von morgen. Aber nicht als apokalyptische Fahrt an die Abgründe der Erde, die von Krisen und Kriegen schwer gezeichnet ist. Auch nicht in die finstere Zukunft eines Planeten, der durch Überschwemmungen, Dürren und andere Folgen des Klimawandels schier unbewohnbar geworden ist. Sondern in eine Welt, wie sie sein kann, wenn wir uns um sie kümmern: grün, lebensfroh, fruchtbar und fortschrittlich. Die Ausstellung „Zukunftsbilder 2045“ zeigt Utopien – jedoch auf sehr gangbaren Pfaden und mit gut nachvollziehbaren Wegweisern.
Die Initiator:innen des Projekts Zukunftsbilder gehen davon aus, dass Veränderung aufgrund von Angst, Hiobsbotschaften und Hoffnungslosigkeit nicht gelingen kann. Auf ihrer Website schreibt Reinventing Society – ein gemeinnütziger und unabhängiger Transformationshub, der Ende 2020 gegründet wurde – dazu: „Unsere Mission ist es, Menschen in eine regenerative und lebendige Gesellschaft zu begleiten. Dazu entwickeln wir positive Zukunftsvisionen, begleiten Veränderungsprozesse und vermitteln Zukunftskompetenzen. Dabei verstehen wir unsere Organisation selbst als ein Reallabor, in dem neues Erfahrungswissen entsteht.“
Die im Rahmen der Ausstellung im Freiburger EWS-Store präsentierten Ergebnisse des kreativen Schaffens sind ganz unterschiedlich. Eine wiederkehrende Methode dabei ist das Vorher-Nachher, wie beispielsweise bei den oben dargestellten Bildern. Basel, wie es sich jetzt zeigt (Foto links, © Plan Biodivers) ist nicht ausgesprochen hässlich, auch nicht ganz ohne Grün. Und doch wird bei der computergenerierten Darstellung derselben Stadtszenerie mit begrünten Fassaden und Straßen (Bild rechts, ©Reinventing Society & loomn & VCS) deutlich, dass diese Straßenkreuzung und auch die ganze Stadt in Zukunft noch deutlich lebendiger aussehen könnten.
Die Ausstellung basiert auf dem gleichnamigen Buch, in dem in Bildern und Texten eine Vision davon entwickelt wird, wie eine erstrebenswerte Zukunft in ungefähr 20 Jahren aussehen könnte. Dabei sind die Visionen nicht als perfekte Blaupause zu verstehen, sondern als offener Vorschlag, der zum Austausch über Zukunft einladen möchte. Neben gut 30 Zukunftsbildern zeigt darin auch eine imaginäre Reisereportage aus dem Jahr 2045, wie Städte und Orte des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland, der Schweiz und Österreich aussehen können, wenn der sozial-ökologische Wandel gelingt. Angelegt ist das Buch dabei als Recherche einer fiktiven Journalistin, die nach gut 20 Jahren im Ausland in den deutschsprachigen Raum zurückkehrt. In realen Städten trifft sie fiktive Menschen, die konkrete Maßnahmen umgesetzt oder koordiniert haben. Am Anfang eines Kapitels steht – wie im hier abgebildeten Beispiel von Basel – meist eine doppelseitige Stadtansicht, die beim Umblättern zur Vision 2045 umgestaltet ist. Die Reise führt dabei nicht nur in die Metropolen Berlin, Wien und Zürich, sondern auch in Städte wie Emden, Lüneburg und Haan, wo ökologische, gesellschaftliche und kulturelle Maßnahmen im Jahr 2045 das Leben sehr viel lebenswerter gemacht haben werden.
Während und als Teil der Ausstellung wird zudem ein Beitrag des Hamburger Videokünstlers Jan Kamensky zu sehen sein. Kamensky kreiert utopische Videoclips begrünter Städte als Teil seines Projekts „Visual Utopias“, in dem er eine spielerische Transformation von autodominierten Straßen zu menschenfreundlichen Orten vornimmt. Am 24. Oktober wird er im Rahmen eines „CreativeMornings-Talks“ in den Ausstellungsräumen zu Gast sein.
Ausstellung „Zukunftsbilder 2045 Eine Reise in die Welt von morgen“
bis Freitag, 28. November 2025
EWS-Store
Bismarckallee 10
79098 Freiburg im Breisgau