Handwerk mit Weitblick

Dachsanierung und Dämmung sparen Energie, erhöhen den Wohnkomfort und machen Gebäude fit für die Zukunft.

Ein Dachhandwerker bei der Sanierung einer geneigten Dachfläche: Die neue Lattung ist vorbereitet, die modernen Dachsteine werden passgenau eingedeckt. Foto: Volodymyr Shevchuk

Im Kontext der Energiewende und steigender Anforderungen an den Klimaschutz kommt dem Bau- und Ausbauhandwerk eine Schlüsselrolle zu. Besonders im Bereich der Dachsanierung zeigt sich, wie Handwerk und Energieeffizienz Hand in Hand gehen können. Denn das Dach ist mehr als nur Witterungsschutz – es ist ein zentrales Element der energetischen Gebäudehülle und bietet erhebliche Einsparpotenziale.

Viele Bestandsgebäude in Deutschland weisen nach wie vor unzureichend gedämmte oder gar ungedämmte Dächer auf. Gerade hier geht wertvolle Heizenergie verloren – oft über 30 Prozent der Wärme entweicht ungehindert über das Dach. Eine fachgerechte Sanierung und Dämmung kann diesen Energieverlust drastisch reduzieren. Dabei werden in der Regel moderne Dämmstoffe wie Mineralwolle, Zellulose, Holzfaser oder Polyurethan eingesetzt, die sowohl hohe Dämmwerte als auch ökologische Nachhaltigkeit miteinander vereinen können.

Das Handwerk übernimmt hierbei nicht nur die bauliche Umsetzung, sondern ist auch kompetenter Berater: Welche Dämmtechnik eignet sich für das Gebäude? Soll zwischen Sparren gedämmt werden, oder ist eine Aufsparrendämmung sinnvoller? Welche Rolle spielt die Luftdichtheitsschicht, und wie lassen sich Wärmebrücken vermeiden? Gut ausgebildete Dachdecker und Zimmerer können diese Fragen beantworten und individuelle Lösungen entwickeln – auch im Hinblick auf spätere Nachrüstungen wie Photovoltaik.

Besonders gefragt ist das Handwerk auch bei der Umsetzung der Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Je nach Gebäudealter, Dachform und Nutzung bestehen unterschiedliche Anforderungen an U-Werte, also den Wärmedurchgangskoeffizienten. In Kombination mit einer Sanierung der obersten Geschossdecke lassen sich so Fördermittel des Bundes – etwa über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – beantragen. Hier ist die enge Zusammenarbeit zwischen Eigentümer, Energieberater und ausführendem Handwerk entscheidend.

Darüber hinaus hat sich die Dachsanierung als wirksames Instrument gegen den Wertverlust von Immobilien etabliert. Neben energetischen Verbesserungen trägt sie maßgeblich zur Langlebigkeit, zum Schallschutz und zur gestalterischen Aufwertung des Gebäudes bei. Immer mehr Hausbesitzer erkennen: Wer heute in die Gebäudehülle investiert, sichert sich nicht nur langfristige Energiekostenvorteile, sondern auch eine stabile Wertentwicklung – besonders in Zeiten verschärfter gesetzlicher Vorgaben und wachsender Nachfrage nach nachhaltigem Wohnraum.

Das Handwerk steht dabei vor großen Herausforderungen – aber auch vor enormen Chancen. Der Fachkräftemangel, steigende Materialkosten und bürokratische Hürden erschweren die Arbeit. Doch gleichzeitig ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachbetrieben so hoch wie nie. Wer sich auf Dachsanierung und energetische Modernisierung spezialisiert, kann auf eine langfristig sichere Auftragslage bauen – und einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. ak